Grenzziehung - Die verlorene Hütte

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges endeten die goldenen Jahre des Helmhauses. Im September 1914 wurde das Schutzhaus von der Gendarmarie-Assistenz in Beschlag genommen und eine Grenzwache errichtet. Mit dem Eintritt Italiens in den Krieg im Mai 1915 wurde der gesamte Karnische Kamm zum Frontgebiet, an dem ein erbitterter Gebirgskrieg ausbrach. 

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die Grenzen neu gezogen. Die Sektion Sillian ging bis 1920 davon aus, das Helmhaus zurück zu bekommen und plante bereits die Instandsetzung der zwar nicht zerstörten, aber doch in Mitleidenschaft gezogenen Hütte. Am 25. Oktober 1920 wurden diese Pläne aber endgültige zerstört, denn die neue Grenze wurde genau an der Nordwand des Helmhauses entlang geführt. Damit stand das gesamte Haus auf italienischem Boden. Versuche, die Schutzhütte dennoch touristisch zu nutzen, scheiterten ebenso, da der Italienische Staat das Haus beschlagnahmte und für militärische Zwecke reservierte – ein Schicksal, das viele grenznahe Hütten nach dem Ersten Weltkrieg ereilte.  

In Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg wurden unterhalb des Helmhauses Bunker gebaut und der gesamte Komplex in die militärische Verteidigungslinie integriert. Und selbst nach dem Krieg blieb das Helmhaus militärisch besetzt. Schmuggel und illegale Grenzübertritte wurden streng geahndet und immer wieder führten Spannungen im Südtirol Konflikt zu einer Verstärkung der Militärpräsenz am Helmhaus. 

Erst mit Beginn der 70er Jahre wurde der Grenzposten aufgelassen. Seither steht das Helmhaus leer und ist dem Verfall preisgegeben. 
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